Horizontes
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Las demás
León Siminiani, 2021, Kolumbien/Spanien, 30‘, OmeU
Rafaella (20) und Gabriela (21) sind beste Freundinnen, die in ihrer ganz eigenen extravaganten rosa Welt leben. Als Rafaellas Periode überfällig ist, macht sie auf der Toilette eines Einkaufscenters einen Schwangerschaftstest, der positiv ausfällt. Sie weiß sofort, dass sie keinen neuen Menschen in diese Welt setzen möchte und auch, wohin sie sich wenden muss. Abtreibungen sind zwar in Chile illegal, kommen aber trotzdem vor. Ihre beste Freundin Gabriela ist sofort zur Stelle, als es heißt, nur mit Hilfe von schlecht bezahlten Jobs, 200 Dollar für den Eingriff zusammenzukratzen. Es beginnt ein Kampf gegen das feindselige System, bei dem die Freundinnen aufpassen müssen, einander nicht zu verlieren. Die junge Regisseurin Alexandra Hyland hat einen Coming-of-Age-Film der besonderen Art und Ästhetik geschaffen.
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Radical
Kurt Hartel, 2021, Deutschland, 86′, OmdU
Die Sechstklässler*innen einer Schule in Matamoros staunen nicht schlecht, als die erste Unterrichtsstunde ihres neuen Lehrers Sergio beginnt. Sie gelten als leistungsschwächste Schüler Mexikos und ihre Welt ist geprägt von Gewalt und Vernachlässigung. Im Klassenzimmer herrscht eine Atmosphäre der Härte. Doch Sergio wählt einen anderen Weg, um den Schüler*innen aus der Perspektivlosigkeit zu helfen: Er wendet sich mit Freiheit und Empathie an die Klasse, um ihre Neugierde und ihr Potenzial zu entfesseln. Sergios’ unkonventioneller Lehrplan stößt allerdings nicht nur auf überraschte Gesichter der Kinder, sondern auch auf wenig Akzeptanz und Unterstützung im Lehrerzimmer.
RADICAL ist eine ehrliche, spielerische und inspirierende Geschichte über einen Lehrer, der einen radikalen Ansatz wählt, um bei übersehenen Kindern die Freude am Lernen zu entfachen.
Der Publikumsliebling und Herzensbrecher des Sundance Festivals 2023 (Gewinner des Sundance Festival Favorite Award) basiert auf wahren Begebenheiten und wirft ein Licht auf das unglaubliche Potenzial, das Kinder entfalten können, wenn ein innovativer Lehrer sie dazu befähigt, selbst zu denken und an sich zu glauben.
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Colonos
Joaquín Peñagaricano, Pablo Abdala, 2021, Uruguay, Brasilien, Argentinien, 82′, OmeU
Feuerland, Chile, 1901. Drei Reiter werden vom Großgrundbesitzer José Menendez angeheuert und brechen auf, um die indigene Bevölkerung ihres Landes zu enteignen und eine Straße zum Atlantik zu öffnen: ein britischer Leutnant, ein amerikanischer Söldner und der Mestize Segundo. Dieser merkt bald, dass die wahre Mission darin besteht, die Indigenen zu „entfernen“.
Der Drehbuchautor und Regisseur Felipe Gálvez etabliert sich mit diesem messerscharfen, revisionistischen und gleichzeitig faszinierenden Western als neue Stimme im lateinamerikanischen Kino. In malerischen Bildern rechnet Chiles offizieller Oscar-Beitrag mit der nationalen Mythenbildung und der damit einhergehenden Gewalt ab. Er lässt verschiedene Perspektiven vom Anfang des 20. Jahrhunderts zu Wort kommen: eine einzige, unwiderlegbare Wahrheit gibt es wohl nicht.
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